Projekt: Insolvenzvermeidung eines Transportunternehmens
■ Aufgabenstellungen:Das Unternehmen beschäftigte 15 Mitarbeiter und unterhielt einen Fuhrpark mit 10 Zügen. Ausgangslage war eine unzureichende Liquidität, die Umsätze waren aber zufriedenstellend. Im ersten Anschein ging es lediglich um die Beschaffung frischer Liquidität, um weitere Investitionen durchführen zu können. Aber bereits bei den ersten Prüfungen der Bücher stellte sich heraus, dass auf die Buchführung wenig Wert gelegt wurde und ob das Unternehmen tatsächlich rentabel arbeitet, war nur dem Steuerberater bekannt.
Damit es auf der Strasse wieder rollt©LutzStallknecht/pixelio.de■ Besonderheiten:Nach der Erstellung der Konzeption zum Ausbau des Unternehmens wurden Gespräche mit der Hausbank geführt unter Einbeziehung von unterstützenden Förderprogrammen. Die Hausbank signalisierte eine Begleitung, es wurden nur noch die Bilanzen benötigt.
Die daraufhin geführten Gespräche mit dem Steuerberater ergaben allerdings, dass sehr viele Belege fehlten und dadurch überhaupt keine stimmenden Jahresabschlüsse zu erstellen waren. Ein Hinweis des Steuerberaters, dass es wohl sehr viele Forderungen verschiedenster Gläubiger gab, die komplett vom Anwalt bearbeitet wurden, machte ein kurzfristig anberaumtes Gespräch beim Anwalt erforderlich. Die Erläuterungen des Anwalts über die gesamten, offenen Forderungen an das Fuhrunternehmen machten deutlich, das Unternehmen war bereits überschuldet.
Innerhalb der nächsten 4 Wochen waren Verhandlungen mit dem Betriebsstättenfinanzamt, der AOK, der Hausbank, mehreren Gläubigern, dem Betriebsprüfer, der kompletten Belegschaft sowie der wirtschaftlich eingebundenen Ehefrau erforderlich.
■ Wirtschaftlichkeit:In allen Verhandlungen konnte erreicht werden, dass es zu zeitlich begrenzten Stillhaltemoratorien und Teilzahlungsvereinbarungen mit den Gläubigern kam, sich die meisten Mitarbeiter mit einem zeitlich festgelegten Lohnverzicht einverstanden erklärten. Der Kostenapparat konnte reduziert und weitere Auftraggeber gefunden werden. Der Insolvenzantrag des Sozialversicherungsträgers wurde zurückgezogen, die Hausbank erklärte sich mit einer Zins- und Tilgungsaussetzung einverstanden.
■ Dauer:Insgesamt dauerte die Kooperation mit dem Unternehmer 3 Monate.
Roland Börck